STRASSENBAU IN NENDINGEN
29.07.2019: Stellungnahme der LBU-Fraktion: LBU lehnt Straßenbau in Nendingen ab und unterstützt die Petition!
Zunächst ist festzuhalten, dass jede(r) Nendinger oder Tuttlinger Bürger(in) in völligem Gegensatz zu Beschlüssen eines Ortschafts- oder Gemeinderats seine Meinung vertreten kann. Da unterscheiden wir uns glücklicherweise von anderen Staaten, in denen das nicht möglich ist.
Darüber hinaus stärkt die LBU ausdrücklich ihrem ehemaligen Gemeinderatskandidaten Wendelin Grüger den Rücken in seiner Petition gegen eine Straße durch die Donauauen, die weder eine Entlastung vom Durchgangsverkehr noch eine Temporeduzierung bewirken würde. Die LBU hat bei der vergangenen Gemeinderatswahl ein gutes Viertel der Stimmen erhalten und stets gegen diese Straße gestimmt, es handelt sich also nicht um eine Einzelmeinung von Herrn Grüger. Es gibt zudem auch in anderen Fraktionen Personen, die dieses Ansinnen ablehnen.
Mal abgesehen davon, dass es für die LBU undenkbar ist, dass solch eine unsinnige Straße durch ein FFH-Gebiet mit sensiblem Grünland genehmigungsfähig ist oder auch noch finanziell vom Land gefördert werden könnte, halten wir die 10.000 € städtische Planungskosten für in den Sand gesetzt. Damit hätte schon ein guter Teil der PV-Anlage auf dem Nendinger Kindergartendach finanziert werden können. Wenn es dann wirklich einmal um 4,4 Mio. € für diese Straße gehen sollte, müssten möglicherweise Maßnahmen im Bildungs- und Infrastrukturbereich zurückgestellt werden, denn für eine solche Straße wird sich ja wohl niemand verschulden wollen!
Nendingen hat einen Bahnhof und gerade auf dieser Donautalstrecke zwischen Fridingen und Tuttlingen ist eine Elektrifizierung und ein Stundentakt geplant. Darüber hinaus wird das Land weitere Verbindungen des Ringzugs finanzieren, so dass man tagsüber auf einen Halbstundentakt kommen kann. Da wird dann der Umstieg auf den ÖPNV auch für Pendler vom Donautal und Heuberg wirklich attraktiv. Diese Planungen sind schon wesentlich weiter gediehen als jene für eine unnötige Straße. Die LBU setzt sich für Artenschutz und gegen unnötige Versieglung von landwirtschaftlichen Flächen ein. Auch der angrenzende Trinkwasserbrunnen im Riedgraben, von dem zwei Drittel der Einwohner Tuttlingens ihr Trinkwasser beziehen, sollte keinerlei Gefahren ausgesetzt werden, zumal die Trinkwasserversorgung durch Trockenheit und Umweltgifte zunehmend fragiler wird.
Wenn es allerdings um verkehrsberuhigende Maßnahmen, Lärm-Minderung und eine sinnvolle innerörtliche Entwicklung Nendingens geht, sind wir voll an der Seite unseres Stadtteils.